Ihr Lieben,

im Februar arbeitete ich hauptsächlich an meiner 3. Hausarbeit und der dazu gehörenden Dokumentation. Das Thema lautete „Innen-Außen“ und wir konnten Objekte in 3D herstellen. Ich entschied mich, für meine Kurse Nadeltaschen zu filzen. Zusätzlich habe ich mir dabei das Thema „Die Märchen der Gebrüder Grimm“ gestellt und wollte einige ausgewählte Märchen mit so wenig Farben und Details wie nötig darstellen, dennoch sollten sie natürlich erkennbar sein. Ob mir das gelungen ist, könnt ihr selber einschätzen und mal erraten, welches Märchen ich beim Filzen wohl jeweils im Sinn hatte:-)) Die Nadeltaschen sind mit einer Innenklappe sowie 2 Seitenklappen nahtlos gefilzt, sodass sich mindestens zwei Stauräume ergeben und alle benötigten Nähutensilien darin Platz finden: Häkelnadeln in zwei verschiedenen Größen, eine kleine feine Nadel für die Nähte am Kopf, Hals und im Schulterbereich, eine mittlere stärkere Nadel fürs Unterköpfchen, die lange Puppennadel, um Fäden beim Sticken des Gesichts durch den Kopf zu ziehen, den Popo & Bauchnabel zu gestalten, eine Wollnadel sowie Stecknadeln. Selbst eine kleine Fadenschere passt noch mit hinein. Zusammengeklappt haben die Nadeltaschen eine Größe von ca. 18 x 11 cm, ausgelegt bedeutete das eine Fläche von 75 x 30 cm für jedes einzelne Täschchen. Bevor ich mich jedoch an die Nadeltaschen gesetzt habe, probierte ich mein Design erst einmal an kleinen Puppentäschchen aus, sodass meine schriftliche Dokumentation am Ende den Titel „Es war einmal… Puppenaccessoires & Nähutensilien im Märchengewand“ trug. Und hier ist nun die Filzarbeit dazu:

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Ende Februar fuhr ich dann wieder nach Oberrot zum nächsten Seminar meiner Filz-Weiterbildung, bei dem es um Kleidung ging. Februarflocken fielen an manchan Tagen vom Himmel und an anderen schien ganz herrlich die Sonne. Nach der Präsentation unserer Filzarbeiten – und wie unterschiedlich und wundervoll waren wieder die tollen Ideen und ihre Umsetzung meiner Weggefährteninnen – gab uns unsere Dozentin Beatriz wertvolle Anregungen aus ihrem unglaublichen Erfahrungsschatz als Textildesignerin für die Arbeit mit Figurinen und die Kreation von Mode mit. Die Kursarbeit umfasste sowohl spielerische Übungen als auch konkrete Umsetzungen von Muster und Strukturen in „gefilzte Stoffe“. Den zweiten Teil des Seminars wurden wir von Inge begleitet. Ihre fantastischen Filzkleidungskunststücke inspirierten uns sehr, und letztendlich stellte jede von uns dann ein eigenes Kleidungsstück her. Wie schön war für mich dabei die Erfahrung, als ich am Freitagabend und völlig am Ende meiner körperlichen Kräfte, von der ganzen Gruppe aufgefangen wurde — ihr seid einfach unglaublich toll:-)))))))) Obwohl selber schon erschöpft und müde, blieben alle so lange auf und halfen mir beim Filzen & Walken, beim Wenden & Rollen des großen schweren „Wollpakets“ und versorgten mich mit warmen Tee, bis ich kurz vor Mitternacht genauso weit war wie sie. Ich DANKE euch von Herzen, dass ich bei euch aufgefangen und aufgehoben bin! Als unsere Jacken und Westen am Samstag Mittag dann fast fertig über einem Kleiderbügel hingen, waren wir alle unendlich froh:-))

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Februarpuppenkinder gab es auch, diesmal zwei ganz kleine:

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Enden möchte ich meinen heutigen Eintrag mit einer ganz schönen Geschichte. Es ist die Geschichte von Mooself Toke, die mich besonders berührt hat und noch nach wie vor sehr berührt. Sooo alt ist Toke noch gar nicht, aber dass er immer und überall bei seinem Puppenpapa mit dabei ist, ist ganz offensichtlich. Die beiden haben schon viele viele Abenteuer zusammen erlebt, die hier und da auch ein paar Spuren hinterlassen haben. Toke kam, nachdem er letztes Jahr schon mal eine Nasen-OP hatte und persönlich von seinem Puppenpapa in meiner Werkstatt abgeholt wurde, zu einer „vollständigen Auffrischung“ zu mir. Seine Puppenhaut war an einigen Stellen schon komplett „durchgeliebt“, sein Haar verfilzt und im Gesichtchen spiegelte sich sein intensives Puppenleben wider. Für mich als Puppenmacherin kann es kein größeres Kompliment geben:-)) Da ein weiterer „Krankenhausaufenthalt“ nun notwendig wurde, haben die Eltern des Kindes und ich alles gut vorher besprochen und vorbereitet. So konnte ich mich voll und ganz auf Tokes OP konzentrieren und er über Nacht wieder heil gemacht werden: damit so viel wie möglich vom „alten“ Toke mit im „neuen“ steckt, habe ich mehrere Näh- und Stickarbeiten ganz vorsichtig Stück für Stück rückgängig gemacht, sein Unterköpfchen, die Haare und natürlich sein Puppenherz verwendet.  Nachdem er alles gut überstanden hatte, schlief der kleine Mooself eingemummelt in einem warmen Deckchen tief und fest bis zum nächsten Morgen und reiste dann im Schlafsäckchen und via Paket zurück zu seinem Puppenpapa, der seinen liebsten Freund sofort wieder annahm.

 

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So wie die Geschichte von Toke habe ich durch euch, ihr Lieben, auch schon viele andere schöne „Puppengeschichten“ erleben dürfen und möchte euch herzlich dafür danken.

Nachdem wir gestern zwei Kuchen – einen davon mit selbst gemachtem Apfelmus & Äpfeln aus unserem Garten- und knusprige Käsestangen mit frischem Bohnenkraut gebacken sowie leckeres Tiramisu angerührt haben, geht es heute mit Rote-Beete-Suppe, Feigentarte, Salat, verschiedenen Dips, No-Roastbeef-Roast und kleinen Knabbereien weiter. Wir erwarten abends Besuch, denn eines unserer Septemberkinder hat Geburstag:-))

Herzlich,
eure Sanne