Na ja, zumindest für mich, ihr Lieben:-)) Seid herzlich eingeladen zu meinem nächsten Eintrag.

Ich mag den Mond und beobachte ihn gern, manchmal mit, oft ohne Fernglas oder auch durch den 80fachen Zoom meiner alten Kamera. Letztes Jahr hat er mich einen Zyklus lang täglich begleitet und sich dabei nur wenige Male hinter Wolken versteckt. Anlass für die intensive Mondbeobachtung war die erste Hausarbeit meiner Filzweiterbildung zum Thema Gegensätze, die ich „Luna von Phase 1 bis 5“ nannte und bei der 6 tolle Sitzkissen mit Mondmotiv für meine Werkstatt entstanden sind. Dennoch hatte ich gestern morgen ursprünglich nicht vor, für die Mondfinsternis extra früh aufzustehen. Ich kann mich auch im Nachhinein an schönen Bildern oder Videos darüber erfreuen und ziehe im Moment Schlaf vor, den ich wegen meiner sehr vollen Tage wirklich brauche. Eine äußerst penetrante Mücke jedoch, die sich auch mit meinen im Halbschlaf gemurmelten Worten „Stech mich doch einfach irgendwo und lass mich dann in Ruhe!“ nicht davon abbringen lies, mir ständig um den Kopf herum zu summen, bewirkte, dass ich mich morgens um halb 4 aus dem Bett begab und anzog. So konnte ich also bis kurz vor 4 – bis leider ein großes zusammenhängendes Wolkenstück das Schauspiel für mich verdeckte – beobachten, wie der Mond zunehmend vom Erdschatten überzogen wurde bis nur noch eine schmale Sichel übrig blieb; dabei wurde es immer dunkler. Pünktlich um 4 sprang dann aber auch noch unsere Dorfbeleuchtung an und beendete die romantische Atmosphäre. Ich sah das als Wink, wieder ins Bett gehen und noch eine Mütze voll Schlaf holen zu können. Im Nachhinein machen fast alle Begegnungen und Erlebnisse im Leben Sinn, und so bin ich dankbar, dass ich doch ein kleines Stück an der Mondfinsternis teilhaben konnte. Mein mondiges Beitragsbild und das unten habe ich spät abends aufgenommen, kurz bevor ich schlafen ging.

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Nun möchte ich gern mit meinen monatlichen Rückblicken weiter machen und bin mittlerweile im April gelandet. Schon seit Februar arbeitete ich zum einen an Ausstellungsstücken für das Puppenfestival im Mai – diese zeige ich euch in meinem nächsten Beitrag – und zum anderen für den 1. Puppenfrühling in Münster, der unmittelbar neben der schon viele Jahre lang bestehenden Teddybär-Total stattfand. Zusammen mit meiner Freundin Heidemarie und einigen anderen befreundeten Puppenkünstlern nahm ich an dieser sehr gut organisierten Ausstellung teil. Besonders spannend waren für mich die Künstler aus insgesamt 16 Ländern mit ihren ganz wunderbaren und auf vielfältige Art & Weise erschaffenen Puppengeschöpfen sowie die vielen netten Besucher. Selbstverständlich habe ich mir auch die Bärenausstellung angeschaut und bin ganz begeistert an den Ständen vorbeigeschlendert.

Auch wenn auf meinem Ausstellungstisch insgesamt nur eine Handvoll Puppenkinder saß, so war ich in den Wochen davor sehr intensiv mit der Vorbereitung beschäftigt. Es entstanden die beiden Wolkenkinder Jo & Jojo und einige gefilzte Arbeiten. Zudem bekam Lausebengel Bjarne neue gefilzte Accessoires und Luise auf der Wiese ein neues Kleidchen und den passenden Hut dazu. Mir wurde in der Ausstellung oft die Frage gestellt, wo ich denn den tollen roten Stoff für das „genähte“ Kleid her hätte. Gern habe ich dann erklärt, dass ich es in Nunofilztechnik passgenau für Luise gefilzt habe. Um mit interessierten Leuten ins Gespräch zu kommen, Fragen beantworten und zu meinen Arbeiten etwas erzählen zu können, dafür ist eine Ausstellung genau richtig. Ebenso genieße ich den Erfahrungsaustausch mit den anderen teilnehmenden Künstlern und freue mich mit ihnen, wenn ein Puppenkind ein neues Zuhause findet. Darüber hinaus macht es Spaß, gemeinsam die vielen Stunden in Gespräche vertieft vorüberstreichen zu lassen, gegenseitig die Stände zu behüten für den Weg zur Toilette oder zum Kurzmalfrischeluftschnappen sowie sich beim Auf- und Abbauen zu helfen. Besonders bedanken möchte ich mich bei meinem Bruder und einigen langjährigen Kunden, ja schon Freunden, die mich zur Ausstellung überraschten und einen Teil ihrer Zeit mit mir teilten. Ein herzliches Dankeschön schicke ich auch an das Team von Wellhausen & Marquard, die uns vor, während und auch nach der Ausstellung freundlich und kompetent betreuten. Gern würde ich nächstes Jahr wiederkommen, kann aber aufgrund einer wichtigen Schulveranstaltung wahrscheinlich nicht teilnehmen. Hier habe ich die Wahl zwischen dem 2. Puppenfrühling und der Aufführung des 8. Klassespiels unseres jüngsten Sohnes, und mein Herz schlägt dabei noch mehr für letztere Option:-))

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Am Schluß zeige ich euch noch meine Filzarbeit „Liebeskummer“, mit der ich an der Ausstellung „Auslotung 3“ im Museum für deutsche Spielzeugindustrie in Neustatdt bei Coburg teilgenommen habe. Der kleine Wicht ist schrecklich verliebt. Er hat seiner Angebeteten ein Gedicht geschrieben und ihr einen Strauß Blumen gepflückt. Doch auf dem Weg zu ihr, verläßt ihn der Mut. Er zerknüllt seine Zeilen und nimmt traurig und sehnsüchtig zugleich Platz auf einem bemoosten Ast. Diese Szene habe ich mit vielen Streicheleinheiten aus Wolle, Wasser und Seife geformt, sein Haar aus Schnucke in Form einer Perücke gefilzt & angenäht. Ich bin mir ganz sicher, dass der kleine Kerl nicht lange dort sitzen musste, weil bestimmt ein Schmetterling oder eine Libelle vorbeikamen und ihm tröstende und ermutigende Worte ins Ohr geflüstert haben…

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Herzlich,
eure Sanne